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Diese Foto-Tipps kannst du ignorieren…

Hast du im Laufe deiner Fotografie schon einmal einen Tipp bekommen, der so überhaupt nicht gepasst hat? Ich habe in diesem Video mal das zusammengefasst, was ich öfter höre, dass man nicht zu 100 % so stehen lassen kann.

📸 Offenblende: Nicht immer die beste Wahl

Ein Tipp, den ich immer wieder höre – und den ich selbst auch schon gegeben habe – ist, möglichst mit offener Blende zu fotografieren. Offenblende erzeugt zwar eine schöne Unschärfe im Hintergrund und verleiht dem Bild einen professionellen Look. Gerade bei Porträts, Makroaufnahmen oder Landschaften sieht das richtig genial aus.

Aber hier ist der Haken: Viele denken, sie müssen mit ihrer Festbrennweite immer auf der größtmöglichen Blende fotografieren, zum Beispiel f/1.4 statt f/1.8 oder f/1.2. Klar, das klingt logisch: Wozu hast du dir sonst ein teures Objektiv mit großer Blende gekauft? Doch das Problem ist, dass viele Objektive bei offener Blende gar nicht ihr volles Potenzial entfalten. Die Schärfe ist oft nicht optimal, und der Schärfebereich ist extrem klein. Das führt dazu, dass du oft unscharfe Fotos bekommst, wenn du nicht genau aufpasst.

Mein Tipp: Nimm das nicht zu wörtlich. Blende ruhig ein bisschen ab, zum Beispiel auf f/2.8 oder f/4. Du bekommst dann immer noch einen schönen unscharfen Hintergrund, aber das Fokussieren wird viel einfacher und deine Bilder werden schärfer. Außerdem hilft es, eine längere Brennweite zu wählen, wenn du einen schönen Hintergrundunschärfe-Effekt möchtest. Mit einem 85mm-Objektiv ist das viel leichter als mit einem 35mm.

💾 Teure Speicherkarten und Akkus: Nicht immer nötig

Viele sagen, du brauchst teure Speicherkarten mit riesiger Kapazität und extrem schnellen Schreibgeschwindigkeiten. Ich sage: Bis zu einem gewissen Punkt ist das okay, aber es bringt überhaupt nichts, wenn du eine 250GB-Karte kaufst, die zwar 500 MB/s schafft, aber deine Kamera gar nicht so schnell schreiben kann.

Die Schreibgeschwindigkeit deiner Kamera limitiert, wie schnell die Karte Daten aufnehmen kann. Wenn du weder so schnell fotografierst noch so schnell filmst, ist das Geld rausgeschmissen. Ich nutze Karten mit 60 MB/s für meine HD-Filme und normales Fotografieren, und das reicht völlig aus. Wichtig ist, dass du qualitativ hochwertige Karten kaufst, keine billigen aus zweifelhafter Produktion, aber du musst nicht das teuerste Modell haben.

📷 Teures Objektiv = bessere Fotos? Nicht unbedingt!

Viele glauben, dass man unbedingt teure Profi-Objektive braucht, um geniale Fotos zu machen. Das stimmt so nicht. Klar, die Kameraausrüstung hat Einfluss, aber zu 90% liegt es an dir und deinem Können. Ich kenne Fotografen, die mit einer einfachen Kit-Linse super Ergebnisse erzielen.

Bevor du also denkst, du brauchst unbedingt ein Objektiv mit rotem oder goldenem Ring, investiere lieber in Übung und Erfahrung. Ein günstiges 50mm f/1.8 Objektiv, das um die 100 Euro kostet, kann dir tolle Bilder mit schönem Bokeh liefern. Die eierlegende Wollmilchsau – also ein Objektiv, das alles kann und super günstig ist – gibt es nicht. Je mehr ein Objektiv kann und je billiger es ist, desto schlechter ist meist die Qualität.

Mein Tipp: Starte mit einer kleinen Festbrennweite oder einem günstigen Zoomobjektiv. Später wirst du selbst merken, wann du upgraden möchtest oder musst.

Das gilt übrigens auch für Kameras: „Haben ist besser als brauchen“ trifft oft zu. Du brauchst keine neueste Vollformatkamera, wenn du nicht regelmäßig fotografierst und die Einstellungen beherrschst. Die Kombination aus gutem Objektiv und Kamera ist wichtiger als nur die Kamera allein.

🖼️ RAW oder JPEG – Was ist besser? 🤔

Ich bin ein großer Fan von RAW, weil du im Nachhinein viel mehr Möglichkeiten hast, das Bild zu bearbeiten. Aber das heißt nicht, dass du zwingend nur in RAW fotografieren musst. Moderne Kameras liefern inzwischen auch in JPEG sehr gute Ergebnisse, die für viele Situationen vollkommen ausreichen.

Wenn du einfach mal schnell ein Foto machen möchtest, das als Erinnerung dient und nicht bis ins letzte Detail perfektioniert werden muss, reicht JPEG vollkommen aus. Viele fotografieren sogar mit dem Handy im JPEG-Format und sind damit zufrieden.

Mein Tipp: Überlege dir, ob du die Bilder wirklich bearbeitest. Wenn ja, dann lohnt sich RAW. Wenn nicht, dann ist JPEG praktisch und spart Speicherplatz.

🔍 ISO-Einstellungen: Nicht immer niedrig halten!

Ein weiterer Tipp, den ich oft höre, ist, immer ISO 100 zu verwenden, um Rauschen zu vermeiden. Das ist zwar richtig, aber viele Kameras kommen heute mit ISO-Rauschen sehr gut klar. Ich selbst fotografiere oft zwischen ISO 100 und 800 und sehe kaum Qualitätsverlust.

Es ist wichtig, deine eigene Kamera zu kennen und zu testen, ab wann das Rauschen das Bild wirklich stört. So kannst du den ISO-Wert flexibel einsetzen, um dein Bild optimal zu belichten, ohne dich zu sehr einzuschränken.

🌅 Fotografieren nur bei Sonnenuntergang? Falsch gedacht!

Man hört oft, dass man nur in der goldenen oder blauen Stunde fotografieren soll, also bei Sonnenuntergang oder kurz danach. Klar, das liefert tolle Lichtstimmungen, aber das heißt nicht, dass du zu anderen Zeiten keine guten Fotos machen kannst.

Es gibt so viele tolle Möglichkeiten, auch bei hartem Licht, im Schatten oder sogar bei Regen spannende Fotos zu machen. Gute Motive und interessante Momente findest du zu jeder Tages- und Nachtzeit.

🎨 Deinen eigenen Stil finden

Ein eigener Bildstil ist extrem wichtig. Ohne ihn findest du keine Wertschätzung und keine Kunden. Aber: Du kannst dir deinen Stil nicht einfach aussuchen. Er entwickelt sich mit der Zeit, wenn du regelmäßig in deinen Lieblingsbereichen fotografierst und deine eigene Handschrift entwickelst.

Alle meine Fotos haben einen gewissen Stil, der sich über Jahre entwickelt hat. Ich arbeite nicht mit gekauften Presets oder kopiere andere Fotografen. Dein Stil ist etwas sehr Persönliches, das dich einzigartig macht.

🖼️ Perfekte Bilder schon in der Kamera? Mittelweg ist besser

Natürlich sollte man versuchen, das Bild so perfekt wie möglich in der Kamera zu machen. Aber ein 100% perfektes Foto gibt es selten. Ich persönlich fotografiere gerne mit einem Mittelweg: Ich weiß, was meine Kamera kann und was ich in der Nachbearbeitung noch herausholen kann.

Zum Beispiel fotografiere ich meinen Hund manchmal etwas zu dunkel, weil ich weiß, dass ich das später aufhellen kann – den Hintergrund aber nicht so gut abdunkeln kann. Fotografie und Bildbearbeitung sind Teil eines Prozesses, der zusammengehört.

Mein Tipp: Lass an den Seiten deines Motivs immer ein bisschen Platz. So kannst du in der Nachbearbeitung den Horizont gerade rücken oder das Bild etwas zuschneiden. Nutze Bildbearbeitung, um deine Fotos zu optimieren, aber nicht, um schlechte Fotos zu retten.

🛑 Filter sind nicht immer notwendig

Zum Schluss noch ein Wort zu Filtern: Es gibt Marketingtricks, die dir suggerieren, du brauchst für jedes Objektiv einen Filter. Das stimmt nicht! Filter bringen nicht automatisch bessere Bilder.

Es gibt spezielle Anwendungsbereiche, wo Filter sinnvoll sind, z.B. Graufilter für Langzeitbelichtungen am Tag oder Polfilter, um Spiegelungen rauszunehmen oder Farben zu intensivieren – besonders in der Landschaftsfotografie.

Aber gerade am Anfang brauchst du nicht viele verschiedene Filter. Bildbearbeitung ist oft viel einfacher und flexibler.

❓ FAQ: Häufig gestellte Fragen zur Fotografie

Brauche ich immer die größte Blendenöffnung für gute Fotos?

Nein. Offene Blenden erzeugen zwar schöne Unschärfe, aber viele Objektive sind bei etwas abgeblendeter Blende schärfer und einfacher zu fokussieren. Ein Wert zwischen f/2.8 und f/4 ist oft optimal.

Sollte ich immer mit ISO 100 fotografieren?

Nein. Moderne Kameras kommen oft gut mit höheren ISO-Werten klar. Teste deine Kamera, um zu sehen, ab wann Rauschen stört. Nutze ISO flexibel, um die Belichtung zu optimieren.

Ist teures Equipment notwendig, um tolle Fotos zu machen?

Nein. Deine Fähigkeiten sind wichtiger als teure Ausrüstung. Günstige Objektive und Kameras können beeindruckende Ergebnisse liefern, wenn du weißt, wie man sie einsetzt.

Warum sollte ich in RAW fotografieren?

RAW-Dateien enthalten mehr Bildinformationen und bieten mehr Bearbeitungsmöglichkeiten. Aber wenn du deine Fotos nicht bearbeitest, reicht JPEG oft aus.

Wann sollte ich Filter verwenden?

Filter wie Graufilter oder Polfilter sind nur in speziellen Situationen sinnvoll, wie Langzeitbelichtungen oder Landschaftsfotografie. Für den Alltag brauchst du nicht viele Filter.

Fazit

Fotografie ist ein sehr persönlicher Prozess, und viele Tipps, die man im Internet liest, sind nicht für jeden gleich gut geeignet. Wichtig ist, dass du deinen eigenen Weg findest, deine Kamera und dein Equipment kennenlernst und deinen eigenen Stil entwickelst. Übe viel, probiere Dinge aus und lass dich nicht von vermeintlichen Regeln einschränken.

Ich hoffe, diese Gedanken helfen dir, bewusster mit Fototipps umzugehen und deinen eigenen Stil zu finden. Bleib neugierig und hab Spaß beim Fotografieren!

Wenn du mehr lernen möchtest, schau gerne auf fotografieren-lernen.eu vorbei, dort findest du viele Tutorials und Bildbearbeitungskurse.

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